“Ruhe sanft mein Kind” – Rebecca Muddiman
Hörbuch am 12.03.2015 erschienen bei: Audible GmbH
Laufzeit: 11 Stunden und 2 Minuten
Autor/in: Rebecca Muddiman
Sprecher: Vera Teltz
Klappentext:
Für Abby wird der schrecklichste Albtraum wahr: Nach einem Überfall ist ihre acht Monate alte Tochter verschwunden. Entführt von zwei fremden Männern. Trotz intensiver polizeilicher Ermittlungen bleibt Beth unauffindbar – der Fall wird ungeklärt geschlossen. Doch Abby will die Hoffnung nicht aufgeben. Fünf lange Jahre sucht sie überall nach ihrer Tochter. Und dann wird ihr plötzlich ein Flyer für eine Kindertheater-Aufführung überreicht. Auf der Rückseite eine handschriftliche Notiz: “Sie wird da sein”…
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Sprecherin: Daumen hoch für Vera Teltz, die in diesem Hörbuch die Verzweiflung, Trauer, Wut und Hoffnung der Protagonistin Abby wunderbar vermitteln kann. Sie hat damit die Längen im ersten Teil des Romans gekonnt kaschiert.
Titel: Kein Mensch wird je ergründen können, wer auf diesen überhaupt nicht zum Buch passenden Titel gekommen ist. Kann nur Jemand sein, der den Inhalt nicht kennt. Passender wäre eine Übersetzung des englischen Originals gewesen: “Stolen”
Inhalt: Der Verlauf der Geschichte von “Ruhe sanft mein Kind” ist von Anfang bis Ende plausibel und nachvollziehbar. Der “Showdown” ist vorhanden, aber hier nicht mit dem “och nööööö, was ist das denn jetzt wieder” Effekt. Ich war angenehm überrascht von diesem Hörbuch, sowohl in Bezug auf die Autorin, die Sprecherin und das Gesamtkonzept.
Im ersten Teil der Geschichte geht es überwiegend um Abby und ihre Befindlichkeiten nach dem Verlust des Kindes. Das mag teilweise etwas zu lang wirken, Vera Teltz schafft es aber, daß man mit der verzweifelten Mutter mitleidet, mitfiebert, mithofft. Insofern hört sich das Buch evtl. einen kleinen Tick besser, als es sich liest.
Es gibt keine Schockeffekte, das Buch hält aber eine gleichmäßige Spannung, die gegen Ende ansteigt, da sich dann auch die Handlung strafft. Trotz des recht kleinen Personenpools an möglichen Tätern bzw. überhaupt handelnden Personen sind die verschiedensten Tatszenarien und Personenkonstellationen möglich und auch vorstellbar.
Alle Personen sind individuell gestaltet und wecken Interesse, einzig das Vorhandensein von Jen hat sich mir nicht erschlossen. Helen hätte für meinen Geschmack nicht ganz so zeitig auftauchen müssen.
Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt auf den Charakteren von Abby und Inspector Gardener und auch auf der zwischenmenschlichen Beziehung, die sie im Laufe der Jahre zueinander entwickeln und deren Zwangsläufigkeit gut dargestellt ist: Abby will nicht aufgeben, ihr Kind zu suchen, wirkt auf Außenstehende regelrecht besessen. Gardner fühlt sich schuldig, weil er das Kind nicht finden konnte und so verlieren die beiden sich nie wirklich aus den Augen. Abby ist als “Privatermittlerin” unermüdlich im Einsatz und berichtet Gardener in regelmäßigen Abständen von den Ergebnissen, um zu erreichen, daß er den Fall nie so völlig zu den Akten legt. In der Tat kommt es im zweiten Teil des Buches durch genau diese Hartnäckigkeit von Abby zum weiteren Verlauf der Ereignisse..der dann auch noch Überraschungen parat hält.
Fazit: “Ruhe sanft mein Kind” ist ein empfehlenswertes Hörbuch, was mich angenehm überrascht hat. Eine unaufgeregte Spannung wird über die gesamte Hördauer gehalten. Kann man mal so nebenbei “weg konsumieren”, ohne daß es anstrengend oder langweilig wird. Das Buch bekommt von mir 4 Sterne, Vera Teltz auch.
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